Saorge liegt am alten Salzweg entlang der Roya von der Provence nach Piemont. Es war reich, wurde vergessen und wird wiederbelebt. Sein Charme zeigt sich in romantischen Abend- und Nachstunden.

Seine Geschichte ist bewegt und umkämpft. Der Ort Saorge hat viele dramatische Episoden erlebt, Invasionen und Belagerungen. Seine außergewöhnliche Lage in den Seealpen bieten einen reizvollen Gegensatz zu den Strandpromenaden der Côte d’Azur. Die Lage an der Route des Salzes über den Tenda Pass entlang der Roya hat Saorge Reichtum gebracht.

Im 19. Jahrhundert verlor Saorge seine Bedeutung. Die von Nizza nach Turin führende Strasse wurde ins Tal verlegt. Und mit der schwindenden Bedeutung, verliessen zwischen dem Ende des 18. und dem Ende des 20. Jahrhunderts etwa neun von zehn Einwohnern den Ort.

Heute gilt Saorge als eines der schönsten Dörfer an der Côte d’Azur. Es wird gerne mit einem Amphitheater am Berghang verglichen. Es ist durchzogen von einem Labyrinth aus Gassen und Passagen, zwischen eng aneinander lehnenden Häusern. Die Häuser wurden mehrfach aufgestockt, so dass die Eingänge oft auf verschiedenen Ebenen liegen. Die schmalen Durchgänge sind mit Treppen verbunden.

Offiziellen Sehenswürdigkeiten sind das Franziskanerkloster, das heute ein Ort der Inspiration für Schriftsteller ist, sowie die Madonna del Poggio. Die ehemalige Pfarrkirche ist 500 Jahre älter als Saorge und die Keimzelle des Ortes.

Die ganze Faszination zeigt sich aber nachts in den Gassen. Der nächtliche Spaziergang führt durch Stille und das fahle Licht reicht gerade, um die Enge des mittelalterlichen Ortes erleben zu können.